Computerlinguistik am Institut für Kommunikationsforschung und Phonetik (IKP) der Universität Bonn

Das Institut für Kommunikationsforschung und Phonetik der Universität Bonn befaßt sich schon seit über 30 Jahren mit Fragen der Anwendung des Computers auf Sprache. Es kann als Pionier auf den Gebieten der Verbindung datenverarbeitender Methoden mit geisteswissenschaftlichen Fragestellungen gelten. Das Institut und die dort betriebene Lehre soll im folgenden mit seiner Entstehungsgeschichte und Ausrichtung vorgestellt werden. Schon Mitte der 60er Jahre wendete das IKP die damals verfügbaren Großrechner der Universität Bonn zur Bearbeitung von Texten an, besonders zur lexikographischen Erschließung des Gesamtwerks Immanuel Kants und der Werke einiger mittelhochdeutscher Autoren. Aus diesen Forschungsarbeiten hat sich das Lehrprogramm des IKP im Bereich LDV /CL entwickelt. 1972 wurde in Bonn die erste Professur für Linguistische Datenverarbeitung in Deutschland eingerichtet. Gleichzeitig wurde Linguistische Datenverarbeitung als Lehrfach in das Curriculum des Faches Kommunikationsforschung und Phonetik integriert. Sichtbarer Ausdruck dieser Integration war ein Lehrplan ,,Linguistische Datenverarbeitung", der erste seiner Art in Deutschland. Seitdem hat sich dieses Fach in Bonn wie an vielen Universitäten in Forschung und Lehre zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt. Neben dem starken Bezug zu philologischen und sprachwissenschaftlichen Themen spielen im Bonner Lehrangebot Themen der maschinellen Sprachübersetzung, der natürlichsprachlichen Systeme und der maschinellen Lexikographie von je her eine wesentlichen Rolle. Dabei geht es nicht so sehr um die in diesen Systemen dargestellten Formalismen, sondern um ihren allgemeinen Aufbau und um ihren Charakter als Modelle oder Teilmodelle zwischenmenschlicher Kommunikation. Es geht um die Komponenten dieser Systeme, die insgesamt die